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Slide Vielen Dank, dass Sie an unserer Umfrage zum Entwurf eines Leitfadens Vaginale Untersuchung teilnehmen möchten!

Entwurf Leitfaden vaginale Untersuchung

A: Allgemein

  1. Besteht eine Indikation? (z.B. Schmerz/Blutung/Zervixabstrich/Befund-Kontrolle bei bekannter Auffälligkeit/drohende Frühgeburt); Frage nach Indikation gilt ebenso für die rektale/rektovaginale Untersuchung
  2. Ärztliche Einstellung/Haltung:
  • Selbstreflexion über Machtgefälle zwischen Ärzt*innen und Ratsuchenden
  • Respekt vor Scham/„unangenehmen Gefühlen“ bei der Ratsuchenden
  • Wahrnehmen des aktuellen Bedarfs der Ratsuchenden

B: Setting/Technische Vorbereitung

  1. Traumasensible Atmosphäre schaffen (z.B. Poster im Wartebereich „Gewalt gegen Frauen“)
  2. Abgabe eines Info-Blattes für die Ratsuchende, zur Vor-Information (Idee – muss noch erstellt werden!)
  • Eigene Vorbereitung für die Untersuchung (keine vag. Behandlung am Tag zuvor; Termin möglichst nicht während der Menstruation; günstige Kleidung z.B. weiter Rock/langes T-Shirt)
  • Graphik: Anatomie des weiblichen Genitale + Bezeichnungen
  • Erklärung: Was ist eine vaginale Untersuchung? Was wird untersucht? Warum? Wie (Spekula; US-Sonde; bimanuelles tasten)?
  1. „Bequemer“ Gyn-Stuhl (auch für Ältere/Menschen mit körperlichen Einschränkungen); Stellung des Stuhls beachten (Cave Richtung Tür); Umkleidekabine in Nähe des Stuhls
  2. Spekula anwärmen, Größe? Art? Anfeuchten?

C: Gespräch vor der Untersuchung

  1. Information über die anstehende Untersuchung
  • Sinn der Untersuchung (was kann gefunden werden – was nicht)
  • Frage nach Vorerfahrungen (Schmerzen/Ängste/Sorgen/Gewalterfahrungen)
  • Wunsch der Ratsuchenden, eine 3. Person im Raum zu haben, erfragen
  1. Vereinbarung eines Stopp-Signals (bei dringendem Wunsch für eine Pause/eine Beendigung)

D: Während der Untersuchung

  1. Jeden Schritt ankündigen, Zustimmung einholen, im Kontakt bleiben, Befund angemessen beschreiben
  2. Ablauf der Untersuchungsschritte evtl. anpassen; alternative Behandlungskonzepte in Erwägung ziehen bzw. vorschlagen (Liege statt Stuhl/Spekula selbst einführen/Spiegel zur Demonstration eines Befundes)
  3. Sprache beachten (Beispielsweise sind Sätze wie „geht ganz schnell“/„ist gleich vorbei“ mögliche Trigger nach Gewalterfahrung); Cave „Gebärmutter ist sehr klein“: kann Ängste auslösen „zu klein“)
  4. Professioneller + respektvoller Umgang mit Schmerz, mit Anspannung (Z.n. Gewalterfahrung?), mit Dissoziation (z.B. Ratsuchende ansprechen, Dinge benennen lassen); ggfs. Untersuchung abbrechen
  5. kein (unangekündigtes) Eintreten einer Person während der Untersuchung
  6. bei auffälligem Befund (z.B. missed abortion): während der Untersuchung nur Hinweis, Erörterung erst wenn die Ratsuchende angezogen gegenübersitzt

E: Gespräch nach der Untersuchung

  1. Empathische Mitteilung der Ergebnisse der Untersuchung/zu Fragen auffordern
  2. Konsequenzen verständlich erläutern/Shared Decision making: weitere Untersuchungen? Folgetermin? Überweisung? Therapie? (von Fluorbehandlung bis traumatherapeutische Behandlung)
  3. Dokumentation (nach Gewalt: gerichtsfeste Doku erforderlich?/von der Ratsuchenden gewünscht?)

Bitte beurteilen Sie den Entwurf des Leitfadens nach folgenden Punkten:


    JaNein


    123456


    mwd

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