Programm (Änderungen vorbehalten)
Mittwoch, 13. März 2024
19.00-20.00 Uhr
“Vom Unsagbaren erzählen – Traumata in der Literatur”
Annemarie Stoltenberg
20.00 Uhr
Get together
Donnerstag, 14. März 2024
09.30-10.00 Uhr
Eröffnung / Begrüßung
Dr. med. Andrea Hocke
Leiterin Gynäkologische Psychosomatik und Psychoonkologie, Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Universitätsklinikum Bonn; Kongresspräsidentin
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Holzgreve, MBA
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender, Universitätsklinikum Bonn
Univ.-Prof. Dr. med. Anke Rohde
Universitätsprofessur für Gynäkologische Psychosomatik am Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
10.00-11.15 Uhr
Hauptvorträge 1
Traumatisierten Menschen begegnen – Stärken wahrnehmen, Verletzungen bearbeiten von Anfang an
Susanne Leutner, Bonn
Neurobiologie der Traumafolgestörung unter besonderer Berücksichtigung von Geschlechterdifferenzen
Ulrike Schmidt, Bonn
11.15-11.45 Uhr
Kaffeepause
11.45-13.15 Uhr
Hauptvorträge 2
Trauma, Frauengesundheit und Sexualität
Melanie Büttner, München
Trauma und Tabu – Widerspiegelung des Themas Schwangerschaftsabbruch im deutschen Spielfilm 1921 bis 1976
Matthias David, Berlin
Krebs: Umgang mit der Last des Traumas
Friederike Siedentopf, Berlin
13.15-14.15 Uhr
Interdisziplinäres Forum
Mittagspause
14.15-15.45 Uhr
Podiumsdiskussion: Erfolge und Bedenkliches in der Reproduktionsmedizin
Moderation: Harriet Langanke, Köln
Auf dem Podium: Heribert Kentenich, Berlin; Nicole Sänger, Bonn; Angela Klein, Bonn
15.45-16.15 Uhr
Kaffeepause
16.15-17.45 Uhr
Symposium der Marcé-Gesellschaft
UPlusE – Früherkennung und Frühbehandlung von Peripartalen Depressionen und psycho-sozialen Belastungen
Susanne Simen, Nürnberg
ADHS in der Peripartalzeit: Mutter im Chaos
Sarah Kittel-Schneider, Cork/Irland
Elterliche emotionale Beziehung zum Kind – ein oft vernachlässigtes Thema in der Peripartalzeit
Patricia Trautmann-Villalba, Frankfurt
Workshop 1:
Medizinische Fachkräfte als Zeug*innen von Gewalt und anderen Traumatisierungen – Warum ist ein traumasensibler Umgang wichtig und wie geht das?
Leitung: Denise Klein, Köln
Workshop 2:
Sexualität nach sexueller Traumatisierung – Intimität und Sexualität (wieder) leben lernen
Leitung: Ruth Gnirss, Kassel
Workshop 3:
Geburtshilfliche Betreuung gewaltbetroffener Frauen
Leitung: Martina Kruse, Köln
Workshop 4:
Schreiben hilft und inspiriert- Einführung in die kreative Schreibtherapie
Leitung: Julia Schwerdtfeger, Hannover
17.45-18.00 Uhr
Pause
18.00-19.30 Uhr
Mitgliederversammlung DGPFG e.V.
Freitag, 15. März 2024
09.00-10.45 Uhr
Hauptvorträge 3
Have DREAMs come true? Einblicke in die DResdner Studie zu Elternschaft, Arbeit und Mentaler Gesundheit (DREAM)
Susan Garthus-Niegel, Hamburg
Aus der Arbeit einer Ermittlungsrichterin. Wie geht es weiter nach einer Anzeige?
Julia Meyer, Berlin
Trauma und Selbstbewältigung in Biographien
Wolf Lütje, Hamburg
10.45-11.15 Uhr
Kaffeepause
11.15-12.45 Uhr
ISPOG-Symposium
Traumatised obstetrician
Barbara Maier, Wien, Österreich
The results of the Perceive study, a randomised trial on traumatic birth experiences
Marielle van Pampus, Amsterdam
Sexual Assault in Women and Men and the Impact on Fertility, Pregnancy and Delivery
Dov Feldberg, Tel Aviv, Israel
12.45-13.45 Uhr
Junges Forum
Mittagspause
13.45-15.15 Uhr
Sitzung Kurzvorträge 1
Sitzung Kurzvorträge 2
Sitzung Kurzvorträge 3
Sitzung Kurzvorträge 4
15.15-15.45 Uhr
Kaffeepause
15.45-17.15 Uhr
Workshop 5:
Gewalt stoppen – Gesundheit stärken. Ersthilfe bei häuslicher Gewalt
Leitung: Marion Winterholler, Berlin; Karin Wieners, Berlin
Workshop 6:
Digitale Gesundheitsanwend. (DiGA) in Gynäkologie und Geburtshilfe
Leitung: Stephanie Wallwiener, Halle; Susanne Ditz, Heidelberg
Workshop 7:
(leider keine Anmeldung mehr möglich)
Umgang mit Ängsten im gynäkologisch-geburtshilflichen Behandlungskontext
Leitung: Angela Klein, Bonn; Annekathrin Bergner, Berlin
Workshop 8:
„Carol“ (R: Todd Haynes, K: Edward Lachmann, D: Cate Blanchett, Roony Mara) – Film und Psychoanalyse
Leitung: Vivian Pramataroff-Hamburger, München
Workshop 9:
Kontrazeptionsberatung für Fortgeschrittene: Fachkompetenz auffrischen zu Pille, Kondom und Co
Leitung: Claudia Schumann-Doermer, Northeim; Anke Erath, Köln
17.15-17.30 Uhr
Pause
17.30-18.30 Uhr
WIPF-Meeting
19.30 Uhr
Gesellschaftsabend
Samstag, 16. März 2024
09.00-10.30 Uhr
Hauptvorträge 4
Vernachlässigung und emotionale Misshandlung von Kindern – Erscheinungsformen, Ursachen, Folgen
Kai von Klitzing, Leipzig
Zu guter Letzt: Und wie tragen wir als Betreuende Sorge zu uns selbst
Sibil Tschudin, Basel
10.30-11.00 Uhr
Kongressabschluss / Preisverleihung
11.00-11.30 Uhr
Kaffeepause
11.30-13.00 Uhr
Workshop 10:
(leider keine Anmeldung mehr möglich)
Praktische Empfehlungen zur Betreuung und Versorgung von sexualisierter Gewalt Betroffener
Leitung: Nicole Balint, Berlin
Workshop 11:
Methodenwahl bei der Schwangerschafts-beendigung im 1. Trimester und frühen 2. Trimester
Leitung: Jana Maeffert, Berlin
Workshop 12:
Physiotherapie – mit dem Blick auf Diagnosen bei gynäkologischen Erkrankungen – auch auf Frauen mit Traumaerfahrung
Leitung: Christiane Rothe, Wörth; Katrin Franke, Köln
Workshop 13:
(leider keine Anmeldung mehr möglich)
Kunsttherapie in der Behandlung von Traumafolgen
Leitung: Hannah Elsche, Köln
Legende
Hauptvortragssitzungen
Symposien
Workshops
Eröffnung / Abschluss
Weitere Veranstaltungen
Rahmenprogramm
Programm einschließlich Abstracts Workshops
Mittwoch, 13. März 2024
19.00 – 20.00 Uhr
“Vom Unsagbaren erzählen – Traumata in der Literatur”
Annemarie Stoltenberg
20.00 Uhr
Get together
(kostenfrei – Anmeldung erforderlich)
Donnerstag, 14. März 2024
09.30 – 10.00 Uhr
Begrüßung
Dr. med. Andrea Hocke
Leiterin Gynäkologische Psychosomatik und Psychoonkologie, Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Universitätsklinikum Bonn; Kongresspräsidentin
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Holzgreve, MBA
Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender, Universitätsklinikum Bonn
Univ.-Prof. Dr. med. Anke Rohde
Universitätsprofessur für Gynäkologische Psychosomatik am Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
10.00 – 11.15 Uhr
Hauptvorträge 1
Traumatisierten Menschen begegnen – Stärken wahrnehmen, Verletzungen bearbeiten von Anfang an
Susanne Leutner, Bonn
Neurobiologie der Traumafolgestörung unter besonderer Berücksichtigung von Geschlechterdifferenzen
Ulrike Schmidt, Bonn
11.15. – 11.45 Uhr
Kaffeepause
11.45 – 13.15 Uhr
Hauptvorträge 2
Trauma, Frauengesundheit und Sexualität
Melanie Büttner, München
Trauma und Tabu – Widerspiegelung des Themas Schwangerschaftsabbruch im deutschen Spielfilm 1921 bis 1976.
Matthias David, Berlin
Krebs: Umgang mit der Last des Traumas
Friederike Siedentopf, Berlin
13.15 – 14.15 Uhr
Interdisziplinäres Forum
Mittagspause
14.15 – 15.45 Uhr
Podiumsdiskussion: Erfolge und Bedenkliches in der Reproduktionsmedizin
Moderation: Harriet Langanke, Köln
Auf dem Podium: Heribert Kentenich, Berlin; Nicole Sänger, Bonn; Angela Klein, Bonn
15.45 – 16.15 Uhr
Kaffeepause
16.15 – 17.45 Uhr
Symposium der Marcé-Gesellschaft
UPlusE – Früherkennung und Frühbehandlung von Peripartalen Depressionen und psycho-sozialen Belastungen
Susanne Simen, Nürnberg
ADHS in der Peripartalzeit: Mutter im Chaos
Sarah Kittel-Schneider, Cork, Irland
Elterliche emotionale Beziehung zum Kind – ein oft vernachlässigtes Thema in der Peripartalzeit
Patricia Trautmann-Villalba, Frankfurt
Workshop 1
Medizinische Fachkräfte als Zeug*innen von Gewalt und anderen Traumatisierungen – Warum ist ein traumasensibler Umgang wichtig und wie geht das?
Leitung: Denise Klein, Köln
In der medizinischen Versorgung sind Ärzt*innen und Fachpersonen immer wieder mit Frauen* konfrontiert, die früher oder aktuell (sexualisierte) Gewalt oder andere Traumatisierungen erlebt haben. Sexualisierte Gewalterfahrungen lösen bei vielen Betroffenen eine Notfallreaktion aus, die in Situationen erneuter Hilflosigkeit und Ohnmacht wieder aktiviert werden kann. Die Versorgung traumatisierter Frauen* bringt Fachkräfte somit immer wieder an die eigenen Grenzen. Sie werden Zeug*innen der traumatischen Erlebnisse, die die Patientinnen erlebt haben und mit den körperlichen und sozialen Überlebensstrategien konfrontiert. Dies birgt die Gefahr, sich selbst hilflos und ohnmächtig zu fühlen und kann enorme Auswirkungen auf die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden haben.
Um auch weiterhin mit Kraft, Engagement und Empathie die Arbeit weiterführen zu können, brauchen Fachkräfte, die Betroffene von (sexualisierter) Gewalt medizinisch versorgen, ein Konzept der Selbst- und Teamfürsorge.
In dem Workshop werden wir über die „Ansteckung“ von Trauma und Gewalt sprechen. Was können Warnsignale der „Ansteckung“ sein und wie können wir besser auf uns selbst achten, um beziehungsfähig, regulationsfähig und konfliktkompetent zu bleiben und Freude und Kraft in der Arbeit zu erhalten.
Das „Handwerkszeug“ der Selbstfürsorge, das ich Ihnen in diesem Workshop vorstelle, ist angelehnt an die Arbeiten von Lydia Hantke & Hans-Joachim Görges „Ausgangspunkt Selbstfürsorge. Strategien und Übungen für den psychosozialen Alltag“.
Workshop 2
Sexualität nach sexueller Traumatisierung – Intimität und Sexualität (wieder) leben lernen
Leitung: Ruth Gnirss, Kassel
Die klinische Erfahrung zeigt, dass Opfer sexueller Gewalt häufig grosse Schwierigkeiten haben, körperliche Nähe zuzulassen und Intimität und Sexualität zu leben. Bei ihrer Suche nach Unterstützung erleben sie oft, dass in Psychotherapien das Thema Sexualität nur am Rande besprochen wird und dass auch viele TraumatherapeutInnen sich im Hinblick auf sexuelle Probleme nicht ausreichend ausgebildet fühlen.
Die Patientinnen wiederum haben schon im Vorfeld aufgrund der mit der Traumatisierung einhergehenden Gefühle von Scham und Schuld Mühe, ihr Anliegen deutlich zu machen.
Vorgehen: Im Workshop sollen Erfahrungen und Vorgehensweisen aus der Praxis anhand der sexualtherapeutischen Behandlung einer Patientin dargestellt werden, um Mut zu machen, sich diesem Thema zuzuwenden. Ich möchte versuchen zu zeigen, wie die Vermittlung von Körperwissen, die vorsichtige Anleitung zu neuen körperlichen Erfahrungen und das gemeinsame Besprechen dieser Erfahrungen eine Veränderung möglich machten. Die Patientin fand dadurch den Mut, Intimität und Sexualität mit ihrem Mann wieder zu leben- im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Workshop 3
Geburtshilfliche Betreuung gewaltbetroffener Frauen
Leitung: Martina Kruse, Köln
Vor oder während der Geburt entstandene Traumatisierungen haben Einfluss auf das Erleben von Schwangerschaft und Geburt und die Mutter-/Vater-Kind Bindung. Traumata können körperliche, psychische oder psychosomatische Folgen haben. Traumata verändern Beziehungen: zu sich selbst, dem Kind, dem/der Partner*in und zu den Fachkräften, die in dieser Zeit begleiten und unterstützen.
Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick unangemessen erscheinen und zu Irritationen führen, können im Zusammenhang mit den früheren Erlebnissen stehen. Die angemessene Betreuung von betroffenen Eltern stellt eine große Herausforderung dar: Fachkräfte begleiten Menschen, die an Traumafolgen leiden, durch die besondere Zeit der Schwangerschaft und Geburt. Sie haben die Chance, die Auswirkungen von Traumata auf die zweite Generation zu minimieren und die Mütter (und Väter) beim Aufbau einer gelingenden Eltern-Kind-Beziehung zu unterstützen.
Im Workshop werden die Auswirkungen von Gewalt und Trauma besprochen. Hierbei wird ein besonderer Schwerpunkt auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett gelegt. Weiter werden die Grundlagen einer Traumasensiblen Arbeitsweise vorgestellt, die die Situation von Betroffenen verbessern und das Risiko von Re-Traumatisierungen im Rahmen der geburtshilflichen Betreuung vermindern können.
Workshop 4
Schreiben hilft und inspiriert- Einführung in die kreative Schreibtherapie
Leitung: Julia Schwerdtfeger, Hannover
Die kreative Schreibtherapie ist eine ressourcenorientierte und resilienzfördernde Methode für Menschen in und nach belastenden Lebensereignissen. Bei schweren Erkrankungen, privaten Problemen, beruflichen Konflikten oder anderen traumatischen Erlebnissen können gezielte Schreibimpulse dazu beitragen, Gedanken, Gefühle und Erfahrungen besser zu artikulieren und helfen, konstruktiv mit den individuellen Herausforderungen umzugehen.
Für Berufstätige im medizinischen oder sozialen Bereich bietet die Schreibtherapie eine gute Möglichkeit der emotionalen Entlastung in beruflich schwierigen Situationen und kann so im Sinne einer Burnout-Prophylaxe wirken.
Nach einer Einführung in die Grundlagen der kreativen Schreibtherapie gebe ich Ihnen in diesem Workshop anhand von konkreten Beispielen Einblicke in die schreibtherapeutische Arbeit mit ihren unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten: z.B. Krebserkrankungen, Depressionen, klimakterische Beschwerden, Risikoschwangerschaften, Trauerbegleitung, Burnout, Gesundheitsprophylaxe.
Um diese facettenreiche Therapiemethode praktisch kennenzulernen, werden wir im Workshop eine kleine Schreibübung verfassen, dafür benötigen Sie nur Stift, Papier und eine Portion Neugierde.
17.45 – 18.00 Uhr
Pause
18.00 – 19.30 Uhr
Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Freitag, 15. März 2024
09.00 – 10.45 Uhr
Hauptvorträge 3
Have DREAMs come true? Einblicke in die DResdner Studie zu Elternschaft, Arbeit und Mentaler Gesundheit (DREAM)
Susan Garthus-Niegel, Hamburg
Aus der Arbeit einer Ermittlungsrichterin. Wie geht es weiter nach einer Anzeige?
Julia Meyer, Berlin
Trauma und Selbstbewältigung in Biographien
Wolf Lütje, Hamburg
10.45. – 11.15 Uhr
Kaffeepause
11.15 – 12.45 Uhr
ISPOG-Symposium
Traumatised obstetrician
Barbara Maier, Wien, Österreich
The results of the Perceive study, a randomised trial on traumatic birth experiences
Marielle van Pampus, Amsterdam, Niederlande
Sexual Assault in Women and Men and the Impact on Fertility, Pregnancy and Delivery
Dov Feldberg, Tel Aviv, Israel
12.45 – 13.45 Uhr
Junges Forum
Mittagspause
13.45 – 15.15 Uhr
Sitzung Kurzvorträge
15.15 – 15.45 Uhr
Kaffeepause
15.45 – 17.15 Uhr
Workshop 5
Gewalt stoppen – Gesundheit stärken. Ersthilfe bei häuslicher Gewalt
Leitung: Marion Winterholler, Berlin; Karin Wieners, Berlin
Gewalt in Paarbeziehungen ist weit verbreitet und gilt der WHO als eines der höchsten Gesundheitsrisiken – nicht nur, aber vor allem für Frauen*. Mitarbeitende der Gesundheitsversorgung haben bewusst oder unbewusst regelmäßig mit Betroffenen zu tun. Fühlen sie sich sicher im Umgehen mit dem Thema, können sie Betroffene gezielt unterstützen und zu Sicherheit und zum Abbau der Gewalt beitragen.
Wir werden Ergebnisse einer Befragung zum Umgang mit häuslicher Gewalt unter Mitarbeitenden der Gesundheitsversorgung in Berlin (2021) und Materialien für die „Ersthilfe bei häuslicher Gewalt“ (WHO) vorstellen. Der Workshop bietet Raum für konkrete Praxissituationen und Anliegen der Teilnehmenden.
Workshop 6
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) in Gynäkologie und Geburtshilfe
Leitung: Stephanie Wallwiener, Halle; Susanne Ditz, Heidelberg
Seit Ende 2020 sind Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) auch in der Regelversorgung in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe angekommen. Im workshop wird ein Überblick gegeben über den aktuellen Stand und zukünftige Entwicklungen von DIGAs für Menschen mit psychischen Störungen. Es werden ausgewählte Interventionsplattformen (z.B. DiGa Vaginismus) vorgestellt, der Prozess der Indikationsstellung und Verschreibung von DiGA werden praxisnah dargestellt. Vorgestellt wird auch das Versorgungsangebot Mind:Pregnancy, dass bei psychischen Belastungen in der Schwangerschaft verschrieben werden kann und betroffenen Schwangeren leichten Zugang zu Unterstützung und einem Achtsamkeitsprogramm mit verhaltenstherapeutischen Elementen ermöglicht. Belastete Schwangere können im Anschluss ein onlinebasiertes achtwöchiges Achtsamkeitstraining mit der von Gynäkologen und Psychologen der Universitätskliniken Heidelberg und Tübingen erstellten Mindmom-App absolvieren. Das achtwöchige Achtsamkeitstraining soll die Schwangeren dabei gezielt unterstützen, selbstwirksam mit ihren Ängsten, Sorgen und Veränderungen umzugehen.
Workshop 7
Umgang mit Ängsten im gynäkologisch-geburtshilflichen Behandlungskontext
(leider keine Anmeldung mehr möglich)
Leitung: Angela Klein, Bonn; Annekathrin Bergner, Berlin
Im gynäkologischen Praxis- und Klinikalltag werden die Behandler mit vielfältigen Ängsten ihrer Patientinnen konfrontiert. Das können realistische, angemessene Ängste sein, wie z.B. Ängste in einer Schwangerschaft mit Fehlgeburten in der Anamnese. Manche Patientinnen zeigen aber auch Ängste im psychopathologischen Sinne. Dabei werden ängstliche Patientinnen oft als „anstrengend“ erlebt. Ein aktives Management von Ängsten in der gynäkologischen Praxis kann diese „Anstrengung“ verringern. Dafür ist eine Unterscheidung zwischen realistischen und pathologischen Ängsten hilfreich, da sich die konkreten Umgangstrategien unterscheiden. Die Grundlage für einen erfolgreichen Umgang mit allen Arten von Ängsten ist die Akzeptanz der Angst.
Der Workshop möchte Hilfestellungen für eine sichere Unterscheidung zwischen realistischen und psychopathologischen Ängsten geben und anhand von Praxisbeispielen und Übungen hilfreiche kommunikative Strategien für ein proaktives Angstmanagement vorstellen.
Workshop 8
„Carol“ (R: Todd Haynes, K: Edward Lachmann, D: Cate Blanchett, Roony Mara) – Film und Psychoanalyse
Leitung: Vivian Pramataroff-Hamburger, München
Der Film “Carol” basiert auf dem Roman “The Price of Salt” von Patricia Highsmith. Er erzählt die Liebesgeschichte zwischen einer reifen Frau, Carol (Cate Blanchett), und einer jungen Fotografin, Therese (Roony Mara). Carol ist verheiratet und hat eine kleine Tochter. Ihre Ehe befindet sich im Scheidungsprozess. Als ihre homosexuellen Neigungen von einem Privatdetektiv dokumentiert werden, verliert sie das Sorgerecht für ihre Tochter.
Neben dem Hauptthema, der gesellschaftlichen Einstellung zu homosexuellen Menschen im New York City des Jahres 1955, zeigt der Film auf vielfältige Weise und in poetischer Form die weibliche Entwicklung in drei Phasen: als Kind, in der Adoleszenz und im Erwachsenenalter.
Die Filmhandlung kann als Folie verstanden werden, um verschiedene Facetten weiblicher Identität zu imaginieren. Zuschauerinnen können sich mit den Figuren identifizieren und eigene Entwicklungsmodelle erkennen.
Workshop 9
Kontrazeptionsberatung für Fortgeschrittene: Fachkompetenz auffrischen zu Pille, Kondom und Co
Leitung: Claudia Schumann-Doermer, Northeim; Anke Erath, Köln
Eine zentrale Aufgabe der frauenärztlichen Tätigkeit ist die qualifizierte und der Zielgruppe – Mädchen/ Frauen /Paare – angemessene Information über die verschiedenen Aspekte des Themas Verhütung. Auch Hebammen engagieren sich auf diesem Gebiet.
Analysen zeigen allerdings, dass gerade jüngere Menschen sich zunehmend ihre Informationen aus den Social Media holen. Fachleute erleben große Skepsis, gerade gegenüber der Pille. Es gibt einen Vertrauensverlust.
Wie dem begegnen?
Der Workshop, bewusst gemeinsam von einer Frauenärztin und einer Sexualpädagogin gestaltet, setzt da an: Wir vermitteln medizinisches Wissen und Beratungskompetenz zur Kontrazeption und regen an, über eigene Erfahrungen zu reflektieren.
Im WS werden aktuelle Studien zum Verhütungsverhalten Jugendlicher und Erwachsener vorgestellt und Informationen über Eignung und Einsatz von Verhütungsmitteln vermittelt. Dabei geht es um marktübliche ebenso wie um weniger bekannte Verhütungsmethoden. Grundlage sind die beiden Leitlinien zur hormonellen und zur nicht-hormonellen Kontrazeption.
Bei der Beratung zu Verhütung kommt es neben den Sachinformationen auch darauf an, ob die angebotenen – und vielleicht auch von der Beraterin / dem Berater favorisierten – Methoden tatsächlich im Lebenszusammenhang der angesprochenen Mädchen, Frauen und Männer geeignet sind. Und ob die Methode zu ihrer Sexualität passt, denn – so banal es ist – : Verhütung hängt mit Sexualität zusammen, mit Angst vor Störung oder Beeinträchtigung des sexuellen Erlebens. Verhütungsberatung ist so gesehen auch Sexualberatung.
Es geht um Akzeptanz der geäußerten Vorstellungen ebenso wie um Eingehen auf die individuellen Wünsche und Bedarfe.
Wir freuen uns auf Ihre Fragen und auf den gegenseitigen Austausch!
17.15 – 17.30 Uhr
Pause
17.30 – 18.30 Uhr
WIPF-Meeting
19.30 Uhr
Gesellschaftsabend
Samstag, 16. März 2024
09.00 – 10.30 Uhr
Hauptvorträge 4
Vernachlässigung und emotionale Misshandlung von Kindern – Erscheinungsformen, Ursachen, Folgen
Kai von Klitzing, Leipzig
Zu guter Letzt: Und wie tragen wir als Betreuende Sorge zu uns selbst
Sibil Tschudin, Basel, Schweiz
10.30. – 11.00 Uhr
Kongressabschluss / Preisverleihung
11.00 – 11.30 Uhr
Kaffeepause
11.30 – 13.00 Uhr
Workshop 10
Praktische Empfehlungen zur Betreuung und Versorgung von sexualisierter Gewalt Betroffener
(leider keine Anmeldung mehr möglich)
Leitung: Nicole Balint, Berlin
Dieser Workshop vermittelt Ihnen die Dokumentation, traumasensible körperliche und gynäkologische Untersuchung, Spurensicherung und medizinische Versorgung von Betroffenen nach mutmaßlicher sexualisierter Gewalt. Dieser Workshop ist zweigeteilt. Er beginnt mit einer Einfügung in die Thematik und widmet sich im zweiten Teil den praktischen Aspekten der Spurensicherung und der gynäkologischen Untersuchung.
Workshop 11
Methodenwahl bei der Schwangerschaftsbeendigung im 1. Trimester und frühen 2. Trimester
Leitung: Jana Maeffert, Berlin
Zur Beendigung einer ungewollten oder unglücklich verlaufenden Schwangerschaft stehen prinzipiell unterschiedliche Methoden zur Auswahl. Die medikamentöse Einleitung eines Abortes mit den Medikamenten Mifegyne/Misoprostol oder die operative Beendigung in Allgemein- oder Lokalanästhesie. Für die Verarbeitung der ungewollten und häufig belastenden Situation ist es erfahrungsgemäß vorteilhaft, wenn die Möglichkeit besteht, selbst zu entscheiden, wie die Schwangerschaft beendet wird. Wie können wir Schwangere beraten, um für sich eine gute Entscheidung zu treffen, welche Methode und welche Begleitung dabei für sie passend und am wenigsten belastend ist?
In diesem Workshop werden die verschiedenen Methoden und internationale Erfahrungen zunächst vorgestellt. Wie verläuft eine medikamentöse Beendigung, bis zur welchen Schwangerschaftswoche ist dies zuhause möglich? Wie kann eine operative Beendigung im frühen 2. Trimester angeboten werden bei Vorliegen einer medizinischen Indikation?
Nach einem Input von etwa 45 Minuten soll es ausreichend Raum für Fragen und Diskussion geben.
Workshop 12
Physiotherapie – mit dem Blick auf Diagnosen bei gynäkologischen Erkrankungen – auch auf Frauen mit Traumaerfahrung
Leitung: Christiane Rothe, Wörth; Katrin Franke, Köln
Patientinnen kommen mit unterschiedlichen Diagnosen und unterschiedlichen Settings mit der Physiotherapie in Kontakt. Welche Diagnosen und Erkrankungsverläufe davon traumatisch wirken ist bekanntermaßen individuell. Der Behandlungsauftrag lässt die Therapiebeziehung entstehen, die auch vom „Einordnen“ einer Traumareaktion geprägt werden kann.
In diesem Workshop geht es darum, die Möglichkeiten, die Arbeitsweise und Chancen zu betrachten.
Individuelle Patient-innenbedürfnisse, der Clinical Reasoning Prozess und die physiotherapeutischen Techniken miteinander zu verknüpfen bietet vielfältige Möglichkeiten.
Es werden anhand von einzelnen Diagnosen die physiotherapeutischen Möglichkeiten, eingebettet in das interdisziplinäre Arbeiten dargestellt.
Es können Fallbeispiele besprochen werden.
Workshop 13
Kunsttherapie in der Behandlung von Traumafolgen
(leider keine Anmeldung mehr möglich)
Leitung: Hannah Elsche, Köln
Traumata, die Frauen erleben, sind häufig existenzielle und nonverbale Erfahrungen.
Kunsttherapie kann dabei helfen, einen Ausdruck für das zu finden, was (noch) nicht in Worte gefasst werden kann, was vielleicht Angst macht oder abgespalten wird.
Symbolisierungsprozesse können die Initiierung von Verarbeitungs- und Integrationsprozessen unterstützen, wodurch Betroffene dabei unterstützt werden können, Stabilisierung zu erfahren und ihre Ressourcen zu stärken.
Im Workshop werden kunsttherapeutische Vorgehensweisen in der Arbeit mit traumaspezifischen Inhalten vorgestellt. Einen Schwerpunkt bilden dabei frauenzentrierte Themen aus dem Bereich der gynäkologischen Psychosomatik.
Neben neuesten Studienergebnissen, die positive Wirkweisen kunsttherapeutischer Behandlung nach einem Trauma belegen, wird die tiefenpsychologisch fundierte Kunsttherapie vorgestellt. Es werden Stabilisierungsmöglichkeiten aber auch Grenzen der Methode betrachtet und psychodynamische Besonderheiten in Gruppen- und Einzeltherapieprozessen betrachtet. Anhand verschiedener Fallbeispiele werden kunsttherapeutische Interventionen veranschaulicht und durch kleine Selbsterfahrungsübungen ein Erlebnisraum eröffnet.