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Vorläufiges Programm (Änderungen vorbehalten)

Workshops

Wichtiger Hinweis: Da die Gruppenarbeiten über vier Veranstaltungen zu jeweils 90 Minuten während der beiden Kongresstage laufen, ist eine Anmeldung hierfür nur bei einer Anmeldung zum Gesamtkongress möglich. Die Gruppen laufen parallel zu den Workshops. Aus diesem Grund ist eine Anmeldung nur zu einer Gruppe oder zu Workshops möglich. Die Gebühr für die Teilnahme an einer Gruppe ist in der Kongressgebühr enthalten.

Freitag, 19. Mai 2023, 12.15 Uhr – 13.45 Uhr

Workshop 1

Praktische Schmerztherapie
Leitung: Iris-Carola Eichler, Hamburg

Chronischer Unterbauchschmerz der Frau stellt eine Herausforderung für die Behandler:innen sowie eine sehr belastende Situation für die betroffenen Patientinnen dar.

Das Erscheinungsbild sowie die Ursachen des Unterbauchschmerzes können sehr unterschiedlich sein. Eine enge interdiszpilinäre Zusammenarbeit der einzelnen Fachdisziplinen ist essenziell.

Begleitend können psychosoziale Aspekte das Schmerzerleben verstärken und Chronifizierungsprozesse begünstigen.

Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass circa 12% der Frauen an chronischen Unterbauchschmerzen leiden. (Beutel et al. 2005). Insbesondere jüngere Frauen unter dem 40. Lebensjahr scheinen hiervon vermehrt betroffen zu sein.

Im Rahmen dieses Workshops wird eine Übersicht der multimodalen schmerztherapeutischen Aspekte erläutert.

Anhand von Fallbeispielen werden die unterschiedlichen schmerztherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten, medikamentöse sowie nicht-medikamentöse Behandlungsoptionen, wie z.B. Akupunktur, von Patientinnen mit chronischen Unterbauchschmerzen demonstriert.

Eine multimodale Schmerztherapie ist bei chronischen Schmerzen dringend notwendig, um das körperliche und psychische Befinden der Patientinnen zu verbessern.

Quelle: AWMF-Register Nr. 016/001 Klasse: S2k: Chronischer Unterbauchschmerz

 

 

Workshop 2

„Und was mache ich jetzt damit?“ – 1
Leitung: Claudia Schumann-Doermer, Northeim

„Schmerz“ ist ein großes Thema, mit ungeheuer vielen Aspekten. Es berührt uns alle, privat wie beruflich. In der Vorbereitungsgruppe haben wir im Vorfeld der Tagung erlebt: Der persönliche Austausch und die Diskussionen dazu waren beunruhigend und bereichernd zugleich. Diese Erfahrung war der Anstoß, ein Gruppen-Format wieder aufzunehmen, das in früheren DGPFG-Tagungen viel Anklang fand. Denn manch Gehörtes macht so nachdenklich, dass ein unmittelbares Besprechen sortieren hilft.

Der Workshop jeweils im Anschluss an die Hauptvorträge bietet die Chance, die Anregungen und Anstöße zu vertiefen: Was nehme ich mit für mich persönlich, für meine weitere Arbeit? Was kann/will ich umsetzen? Wo sind offene Fragen? Was sind meine Erfahrungen, was kann ich ergänzen? Wie sehen es die anderen?

Eingeladen sind alle Fachdisziplinen, beteiligen können sich Studierende ebenso wie Berufstätige und Pensionär:innen.

Ich hoffe auf einen lebhaften Diskurs!

 

Freitag, 19. Mai 2023, 15.00 Uhr – 16.30 Uhr

Workshop 3

Die liebevoll begleitete Abtreibung
Leitung: Jana Maeffert, Berlin

Schwangerschaftsabbrüche sind nach wie vor stigmatisiert. Das legale Konstrukt in Deutschland lautet: verboten, aber geduldet. Dies spiegelt sich auch in der gesellschaftlichen Bewertung wider und erschwert für ungewollt Schwangere den Zugang zu den unterschiedlichen Methoden und einen selbstbestimmten Ablauf. Dieser Workshop gibt einen kurzen Überblick über den „State of the art“ der schonenden instrumentellen und medikamentösen Schwangerschaftsbeendigung und einer adäquaten Schmerztherapie. Hierbei steht die Schwangere im Mittelpunkt: Was braucht sie an Beratung und Begleitung? Welche Methode mit welcher Analgesie ist geeignet? Was können wir als Ärzt*innen tun, damit eine Abtreibung als eine gute Erfahrung in einer ungewollten Situation erlebt wird?

 

Workshop 4

Psychoanalytische Filminterpretation – Misery, 1990 (USA, R: Rob Reiner, D: James Caan, Kathy Bates).
Leitung: Vivian Pramataroff-Hamburger, München

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King erzählt der Film eine dramatische Geschichte von Faszination und Macht, Abhängigkeit und böser Liebe. Die Krankenschwester Annie Wilkes rettet den bekannten Autor Paul Sheldon nach einem Autounfall und pflegt ihn bei sich zu Hause. Sie ist sein Fan Number One. Bald stellt sich heraus, dass Annie ihn nicht freilassen will. Wir sind mit ihrer (und unserer) Obsession für Idole konfrontiert, wie auch mit der Auslieferung des Autors, der seinem Publikum alles geben soll, was es von ihm erwartet. Der “Tod des Autors“ wird hier künstlerisch als Kammerspiels zugespitzt auf die existenzielle Frage, wie man die Liebe seines Publikums überlebt.

Im Workshop wird anhand ausgewählter Filmausschnitte die unbewusste Filmwirkung thematisiert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, die eigene unreflektierte Parteinahme als Filmübertragung zu erkennen und trainieren damit auch diese für die therapeutische und ärztliche Praxis essentielle Fertigkeit.

 

Samstag, 20. Mai 2023, 11.15 Uhr – 12.45 Uhr

Workshop 5

Schmerztherapie bei Neugeborenen
Leitung: Susanne Schmidtke, Hamburg

Früh- und Neugeborene verspüren Schmerzen. Schmerzen können lebenslange Veränderungen hinterlassen. Schmerzen beeinträchtigen das Immunsystem. Schmerzen müssen vermieden und behandelt werden, das gilt für gesunde Neugeborene bei einfachen Maßnahmen wie einer Blutentnahme für das Neugeborenenscreening wie für schwerstkranke Früh- und Neugeborene im stationären Aufenthalt oder bei Operationen. Im ersten Schritt bedeutet es, dass Schmerzen erfasst werden müssen, dazu werden in dem Workshop verschieden Skalen und Scores vorgestellt und ihre Anwendung und ihre Besonderheiten erläutert. Es werden Strategien zur Schmerzvermeidung vorgestellt. Darüber hinaus stehen differenzierte Schmerztherapien zur Verfügung, diese sind zum Teil nicht-medikamentös und zum Teil medikamentös, immer streng an die Bedürfnisse des Früh- oder Neugeborenen angepasst und über die erhobenen Scores indiziert, dosiert und reduziert. Die Schmerztherapien werden ausführlich erarbeitet und ihre Anwendung vom sichernden Halten des Kindes bis zum Einsatz von Dauer-Opiat-Infusionen erläutert.

 

Workshop 6

Dyspareunie- wenn die Liebe schmerzt: Körperliche, psychische und partnerschaftliche Ursachen erkennen und gemeinsam behandeln-Möglichkeiten von Sexualberatung und Sexualtherapie für die Praxis
Leitung: Ruth Gnirrs, Kassel

Die klinische Erfahrung zeigt, dass sexuelle Funktionsstörungen wie die Dyspareunie meist nicht eine Ursache haben, sondern multifaktoriell bedingt sind. Das betrifft das Zusammenwirken körperlicher Faktoren wie auch das Zusammenspiel verschiedener psychosozialer Einflüsse auf die Symptomatik. Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen den Faktoren, die die Symptomatik ursprünglich ausgelöst haben und den Faktoren, die heute für deren Aufrechterhaltung verantwortlich sind. Von sexuellen Funktionsstörungen wissen wir, dass sie häufig einhergehen mit geringem Wissen über Sexualität, mit einer geringen Selbstsicherheit, mit Schwierigkeiten, eigene Wünsche und Grenzen zu vertreten und mit einer starken Leistungsorientierung.

Leider leiden viele Frauen aller Altersgruppen unter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Was vielen dieser Frauen gemeinsam ist: sie werden von Partnern unter Druck gesetzt, trotz der Schmerzen Geschlechtsverkehr zu haben- oder sie setzen sich selbst unter Druck.

Leider finden diese Frauen oft keine effektive Hilfe- denn es braucht sexualmedizinisches Wissen und Zeit, um diesen Patientinnen zu helfen.

Viele SexualtherapeutInnen haben die Erfahrung gemacht, dass für viele Frauen bei erotischen Begegnungen der Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr schlicht zu früh kommt- sie sind (noch) nicht ausreichend erregt- und das führt zu Schmerzen.

Vorgehen: Nach einem theoretischen Input möchte ich anhand einer Sexualtherapie einer Patientin das Ineinandergreifen der verschiedenen Ursachen und unseren gemeinsamen therapeutischen Prozess verdeutlichen. Ich möchte Mut machen: dieser Patientin war es nach relativ wenigen Sitzungen möglich, ihre seit 10 Jahren bestehende Symptomatik zu verabschieden – mit vielen positiven Auswirkungen.

 

Workshop 7

„Und was mache ich jetzt damit?“ – 2
Leitung: Claudia Schumann-Doermer, Northeim

„Schmerz“ ist ein großes Thema, mit ungeheuer vielen Aspekten. Es berührt uns alle, privat wie beruflich. In der Vorbereitungsgruppe haben wir im Vorfeld der Tagung erlebt: Der persönliche Austausch und die Diskussionen dazu waren beunruhigend und bereichernd zugleich. Diese Erfahrung war der Anstoß, ein Gruppen-Format wieder aufzunehmen, das in früheren DGPFG-Tagungen viel Anklang fand. Denn manch Gehörtes macht so nachdenklich, dass ein unmittelbares Besprechen sortieren hilft.

Der Workshop jeweils im Anschluss an die Hauptvorträge bietet die Chance, die Anregungen und Anstöße zu vertiefen: Was nehme ich mit für mich persönlich, für meine weitere Arbeit? Was kann/will ich umsetzen? Wo sind offene Fragen? Was sind meine Erfahrungen, was kann ich ergänzen? Wie sehen es die anderen?

Eingeladen sind alle Fachdisziplinen, beteiligen können sich Studierende ebenso wie Berufstätige und Pensionär:innen.

Ich hoffe auf einen lebhaften Diskurs!

 

Samstag, 20. Mai 2023, 14.00 Uhr – 15.30 Uhr

Workshop 8

Vulvodynie – ein Symptom unserer Zeit?
Leitung: Sophia Holthausen-Markou, Hannover; Markus Valk, Wesel

Eines der immer noch stark unterdiagnostizierten Schmerzsyndrome ist die Vulvodynie.

Unser Workshop zeigt somatische, gynäkologisch-psychosomatische und sexualmedizinische Interventionsstrategien auf, die praxisnah umgesetzt werden können!

Anhand unserer Kasuistiken Lösungs- und Therapieansätze vorstellen und mit Ihnen gern an ihren Fallvignetten arbeiten, Ihnen Anregungen und therapeutische Impulse geben.

So unterschiedlich Lokalisationen, lokalisiert (meist Klitoris, Vestibulum) oder generalisiert (ganze Vulva betreffend oder ausstrahlend bis zum After und den Oberschenkeln) sind, so unterschiedlich Schmerzauftreten und Beginn.

Zudem gibt es unterschiedliche Ursachen. Diesen wollen wir uns widmen, da wir in ihnen den Schlüssel zu jeweilig adäquater und indizierter Behandlung sehen. Aus psychodynamischer Sicht sind Konflikte zwischen (hohen) Leistungsansprüchen, gesteigertem Pflichtgefühl und Schuldgefühlen – mit verschiedensten Facetten und unterschiedlichsten Ursprungs – und unerfüllter schmerzlicher Sehnsucht, den (phantasierten) Partner zu berühren und sexuelle Erfüllung zu finden Kern des Symptoms.

Während beim Vaginismus Angst vor Kontrollverlust, vor Schmerz und Entgrenzung beim Geschlechtsverkehr zentral sind, stehen bei der Vulvodynie unerfüllte Sehnsucht nach Intimität, Schmerz und Wunsch nach Bindung und Beziehung im Mittelpunkt. Zudem leiden die betroffenen Frauen unter ausgeprägten Schamgefühlen.

Nicht schwer zu verstehen, dass es um weit mehr geht als um Sexualität. Gerade in Zeiten der pandemiebedingten gebotenen Distanzwahrung wurden oben beschriebene Konflikte genährt.

Es geht uns darum, das Krankheitsbild besser zu erkennen und zu verstehen, den Schwerpunkt der Therapie in einem multimodalen Bild zu erarbeiten und ein Behandlungsraster für Klinik und Praxis zu präsentieren.

 

Samstag, 20. Mai 2023, 16.00 Uhr – 17.30 Uhr

Workshop 9

Sich Schmerzen zufügen: Die Borderline-Patientin in der gynäkologischen und geburtshilflichen PraxisLeitung: Annekathrin Bergner, Berlin

Die geburtshilfliche und gynäkologische Behandlung von Patient*innen mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung birgt besondere Herausforderungen im Bereich der Beziehungsgestaltung und Kommunikation. Menschen, die an einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung erkrankt sind, lösen nicht selten in Beziehungen schwierige Dynamiken aus, unter denen sie selbst leiden. Das Eigene ist oft nicht fühlbar und das Fremde wird als bedrohlich erlebt. Typische Symptome wie Impulsivität und mangelnde Selbststeuerung, emotionale Instabilität oder Autoaggression wirken sich auf die Partnerschaft und im Falle von Schwangerschaft bzw. Mutterschaft auf die Mutter-Kind-Dyade aus.
Der Workshop lenkt den Fokus auf Fragen zu emotional-instabiler Persönlichkeitsstörung und Mutterschaft sowie Hilfestellungen für eine Beziehungsgestaltung mit diesen Patient*innen. Fragen der Teilnehmer*innen aus ihrem Praxisalltag und Fallbeispiele sind ausdrücklich erwünscht.

 

Workshop 10

„Es tut mir weh“ ist der Appell der Patientin – Wie kann Physio-therapie zur Be-handlung von Beckenschmerzen beitragen?
Leitung: Christiane Rothe, Wörth; Agnes Wand, Berlin

Beckenschmerzen gehen oft einher mit Dysfunktionen im uro-gynäko-proktologischen Kontext und mit Schmerzen im Bereich der LWS. Darüber hinaus leiden Patient*innen an weiteren Symptomen.

Im Workshop gehen wir gemeinsam der Frage nach, wie der Komplexität des Beckenschmerzes adäquat begegnet werden kann. Vom ICF-basierten, physiotherapeutischen Befund, geeigneten Assessments und konkreten Behandlungsstrategien, wie beispielsweise neurophysiologischer Edukation, Graded Motor Imagery und manuellen Techniken besprechen wir Erkenntnisse aus den Therapiewissenschaften. Darüber hinaus gehen wir auf den aktuellen Stand der Versorgungsforschung und auf Leitlinien ein.

Es wird Raum für konkrete Fragen geben und Fallbeispiele können im Rahmen einer „kollegialen Supervision“ besprochen werden. Chancen, Möglichkeiten und Grenzen der physiotherapeutischen Behandlung von Beckenschmerzen sollen im Workshop greifbarer und umsetzbarer gemacht werden.

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